Deko

Funktion vor Form – oder warum Deko nützlich sein sollte

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Wir besitzen zuviele Dinge

Schon seid einigen Jahren ist „Decluttering“ ein Trend Thema.
Gleichzeitig kamen immer mehr DIY Channel auf, die sich mit Deko für das Zuhause beschäftigen, was die Covid Pandemie noch befeuert hat. Interior Design ist eine Leidenschaft, die von vielen geteilt wird. Ich bin eine davon. Die Suche auf Flohmärkten und in Online Anzeigen, nach einzigartigen Teilen für das Zuhause, ist ein richtiges Hobby für manche geworden. Was vor Jahren, für mich mehr eine Notwendigkeit war um Geld zu sparen, wurde auch für mich eine Leidenschaft.
Aber wann immer etwas im Trend ist, steigen die Preise. Entsprechend hochpreisig sind früher günstige, gebrauchte Sachen zum Teil geworden.
Einerseits finde ich die Entwicklung gut, dass Dinge nicht mehr einfach weggeworfen werden oder man versucht erstmal das gewünschte Teil gebraucht zu kaufen. Aber davon abgesehen kaufen die meisten Menschen immernoch hauptsächlich ihre Einrichtungsgegenstände in großen Shops oder Online. Was mir dabei seid Jahren in meinem Umfeld auffällt ist, dass Gebrauchsgegenstände, wie z.B. Putzzubehör, völligst ohne Hinblick auf ihr Aussehen gekauft werden. Es werden rein zweckmäßige Teile gekauft. Zu meist aus Plastik. Weil diese so hässlich sind, braucht man dann entsprechend mehr Stauraum, um diese für den größten Teil der Zeit, irgendwie zu verstecken.
Oder wenn man dies nicht tut, verursacht dies visuellen Clutter und damit Unruhe und Unordnung. Für mehr Stauraum braucht man allerdings mehr Platz und hat auch wieder entsprechend höhere Ausgaben. Was dazu führt, dass wir erstmal mehr verdienen müssen oder regelmäßig höhere Ausgaben haben, weil wir einen entsprechend größeren Wohnraum benötigen, nur um all das Zeug, dass wir über die Zeit kumulieren, irgendwie halbwegs ordentlich aufbewahren können.

Wie ein Umzug mich ins Chaos stürzte

Vor ein paar Jahren, vor dem ganzen Inflationschaos und als unser Geld noch etwas mehr wert war, hatte ich eine schöne, große 3-Raum Wohnung. Ich hatte genug Stauraum und wie Gebrauchsgegenstände aussahen war für mich nicht unbedingt super wichtig. Weil ich immer versucht habe besonders ordentlich zu sein und alles in dafür vorgesehenem Stauraum unter zu bringen. Doch dann wurde ich Mutter und gab mein Biomedizin Studium auf.
Was ursprünglich bereits ein Neustart gewesen sein sollte, wurde zu einer Art Fehlstart und ich musste meine Lebenssituation nochmal komplett überdenken. Klar war damals, ich musste meine Kosten senken und zwar deutlich. Und ich musste versuchen mir mehr Zeit zu verschaffen. Die einzige Möglichkeit dies zu erreichen war ein Umzug in eine Wohnung, die nur halb soviel kostete und die mir von ihrer Lage her viele Wegzeiten deutlich verkürzte.
Der Nachteil war, dass diese Wohnung nur halb so groß war, wie die alte Wohnung zuvor. Und obwohl ich subjektiv das Gefühl gehabt hatte, dass ich sehr ordentlich und organisiert gewesen war und gar nicht so viel Zeug besaß, versank ich in der neuen Wohnung im Chaos.

Das Chaos beherrschen

In den ersten Monaten konnte man sich kaum bewegen in den viel kleineren Räumen der neuen Wohnung. Alles war vollgestellt mit Möbeln und Kisten. Es war wirklich ziemlich schlimm. Das war Mitte 2019. Also vor der Covid Pandemie. Doch ca. ein halbes Jahr später kam die Pandemie und damit schlagartig das Homeoffice. Ich war dann eben nicht nur zum Schlafen Zuhause, sondern den ganzen Tag und das auch noch mit Kleinkind. Ich musste also in Vollzeit arbeiten, für einen Berufsabschluss lernen und mein Kind irgendwie betreuen, alles gleichzeitig. Meine Wohnsituation fühlte sich an wie eine Falle.
Meine mentale Gesundheit litt immens unter dem Stress und auch den vielen Dingen und Möbeln. Ich fühlte mich erdrückt, konnte nicht atmen, nicht gut schlafen, mich nicht konzentrieren. Es konnte nicht so bleiben. Also fing ich an auszusortieren. Und zwar richtig. Damals etablierte ich für mich die Regel: Für jedes Teil was dazu kommt müssen 2 Teile gehen. Das habe ich auch bis heute beibehalten.

Multifunktionale Teile

Damals wurde mir auch klar, dass ich nicht einen Tisch für Papierkram haben könnte (damals ein Sekretär), einen zum Essen (ein sehr großer, runder Esstisch), einen Konsolentisch (weil er schön aussah und Platz für Deko bereithielt), einen Nähmaschinentisch (mit eingebauter Nähmaschine und tatsächlich hatte ich davon sogar 2!!!), einen Kindertisch, einen Couchtisch, einen Beistelltisch und einen riesigen Zuschneidetisch (zum zuschneiden von Stoffen), würde behalten können. Und das waren nur die Tische! Und alles auf unter 40qm. Also fing ich an alle Möbel zu verkaufen, die nicht absolut nötig waren bzw. mit Stücken zu ersetzen, die besser für einen multifunktionalen Einsatz genutzt werden konnten.
Statt einem Kindertisch und einem Couchtisch, fand ich einen gebrauchten Beistelltisch, der die passenden Maße hatte um beides zu sein. Ich schaffte zwei kleine Hocker dazu an und seitdem ist der „Kindertisch“ auch gleichzeitig der Couchtisch in unserem Wohnzimmer. Er hat dann noch zusätzlich Rollen bekommen und kann so sogar von den Kids einfach selbst beiseite geschoben werden um Platz zum turnen und spielen zu schaffen.

Ein Tisch für alle Fälle

Für diejenigen unter euch, die sich eben gefragt haben, wofür man eigentlich einen extra Zuschneidetisch benötig, hier die Erklärung: Die meisten Stoffbahnen sind zwischen 140-160cm breit. Stoffbahnen werden in den allermeisten Fällen doppelt gelegt zugeschnitten. Sprich die zur Hälfte gefaltete Stoffbahn ist dann in den meisten Fällen 70-80cm breit. Damit man den Stoff bequem, glatt ausbreiten kann, um darauf die Schnittmuster zu übertragen und auszuschneiden, braucht man also eine entsprechend große Fläche. Außerdem ist es angenehmer, wenn dieser in Stehhöhe ist, da man dabei eher nicht im Sitzen arbeiten kann. Mein Zuschneidetisch war also höher als ein normaler Tisch und 120cm breit x 90 cm tief. Normale Schreibtische sind meistens nur 60cm tief.
Die Lösung konnte also nur sein alle anderen Tische zu verkaufen und einen Multifunktionalen Tisch anzuschaffen. Doch wie gerade bereits erwähnt, sind moderne Schreibtische zu klein. Ich habe daher monatelang nach einem antiken Schreibtisch gesucht. Diese haben nämlich sehr häufig deutlich größere Abmessungen. Aber es gab ein Problem. Alle diese Tische waren massiv und an einem Stück. Keiner, der mir gefiel, lies sich zerlegen. Meine Wohnung hatte einen winzigen Flur und man hätte um mehrere Ecken gemusst. Es war schlicht unmöglich so ein großes Möbelstück durch den Flur um drei Ecken und durch drei Türen, bis in mein Arbeitszimmer zu manövrieren.
Ich hatte wohl keine Wahl. Ich musste mir einen passenden Tisch selbst bauen. Der wurde zwangsläufig zwar nicht so hoch, dass ich daran bequem im Stehen arbeiten könnte, aber er hat die passenden Ausmaße, dass ich darauf vernünftig Stoffe zuschneiden kann. Und dadurch, dass er eine L-Form hat, kann ich meinen Laptop oder meine Nähmaschine bequem einfach beiseite Stellen, wenn ich die große Fläche benötige. Außerdem bietet er sehr viel Stauraum.

Funktionale Deko

Wenn es zu Deko kommt, bin ich eher eine Minimalistin. Ich hätte weder die Zeit, noch die Lust unzählige Gegenstände regelmäßig von Staub zu befreien. Aber natürlich ist gar keine Deko auch keine Lösung, finde ich. Allerdings achte ich sehr darauf, dass ich keine unnützen Gegenstände herumstehen habe. Dabei geht es aber absolut nicht um „richtig“ oder „falsch“.
Jeder kann und sollte für sich selbst die bevorzugte Balance finden, wenn es um Deko geht. Und sich mit den Gegenständen umgeben, die einem Freude bringen. Ich persönlich habe für mich festgestellt, dass es viel einfacher ist, wenn man direkt versucht alle Gebrauchsgegenstände so zu erwerben, dass sie bereits von sich aus wunderschöne Deko ergeben.

Warum meine Putzsachen an meiner Wand hängen

Was ich früher alles in Schränken versteckt habe, hängt zum Teil tatsächlich heutzutage an einer Wand in meiner Küche. Und ich finde es wirklich richtig schön. Dort hängt z.B. eine Kerhschaufel aus Metall, ein Kehrbesen aus Holz, mit Borsten aus Kokosfasern und unter anderem auch eine antike Messing Gießkanne. Ich benutze all diese Teile regelmäßig. Sie sind absolut nützliche Gebrauchsgegenstände.
Ich kann mir heute überhaupt nicht mehr vorstellen, solche oder ähnliche Teile aus buntem Plastik zu erwerben. Ist euch mal aufgefallen, das früher, und damit meine ich zu Zeiten unserer Groß- und Urgroßeltern, Gebruachsgegenstände größtenteils wunderschön waren?
Und vor allem waren sie nahezu unkaputtbar und hielten Jahrzehntelang. Falls doch mal etwas kaputt ging wurde es repariert. Warum nur, fanden wir, als Gesellschaft, irgendwann, dass es eine gute Idee sei, Dinge, die wir tagtäglich benutzen, so häßlich (meine Meinung), umweltschädlich (Fakt), gesundheitsschädlich (Fakt) und zerbrechlich (in den meisten Fällen Fakt) wie nur möglich zu machen?

Ich kaufe (fast) keine Deko mehr

Ich habe für mich seid einiger Zeit diese Regel etabliert, dass ich keine Deko kaufe, die wirklich nur Dekoration ist und nichts weiter. Außerdem versuche ich Teile zu finden, die wirklich schön sind und die ich wirklich brauche. Und die gleichzeitig einen Nutzen und eine Funktion haben. Dadurch hat man nicht nur viel weniger Dinge, um die man sich kümmern muss, sondern man hat irgendwie auch mehr Freude, wenn man diese Alltagsgegenstände benutzt. Also ich finde Blumengießen macht viel mehr Spaß mit einer antiken Messing Gießkanne, als es mit einer einfachen Plastikkanne der Fall wäre.

Fazit

Ich denke wir können nur davon profitieren, wenn wir uns mit Dingen umgeben, die wir sorgfältig ausgewählt haben. Natürlich kosten besonders schöne und nachhaltige Teile vielleicht etwas mehr. Aber dafür hat man vermutlich mehr Freude daran und sie halten auch länger, mal abgesehen davon, dass man bestenfalls sogar noch die Umwelt schont. Wie müssen Gebrauchsgegenstände für euch sein? Nur nützlich oder auch ästhetisch ansprechend? Liebt ihr viel Deko oder mögt ihr es auch lieber minimalistisch? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Ich wünsche euch ein entspanntes Wochenende.

Alles Liebe

Christina

“Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.”

Johann Wolfgang von Goethe

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Über die Autorin

Christina Ernst

Christina Ernst ist Gründerin und Geschäftsführerin von Linen & Quince. Sie ist außerdem Designerin, Autorin und Immobilienexpertin. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen gibt sie nicht nur in unserem Linen & Quince Blog, sondern auch auf ihrem persönlichen Blog, christinaernst.net, weiter, wo sie über Finanzwissen, Unternehmensgründung, Immobilienwissen und Persönlichkeitsentwicklung schreibt. Sie liebt Innenarchitektur, Kunst, Antiquitäten sowie elegante, nachhaltige und hochwertige Mode.

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