Linen

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Die Suche

Sind wir nicht alle ständig auf der Suche nach mehr? Nach einer Verbesserung? Nach mehr Freiheit? Nach mehr Geld? Nach mehr Beschäftigung? Oder nach mehr Ruhe? Irgendetwas treibt uns alle an. Es ist der Wunsch, einen vermeintlichen Mangel auszugleichen. Warum Leinen für mich etwas damit zu tun hat und warum all das zu einer Unternehmensgründung geführt hat erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Was mich stört

Seid vielen Jahren gibt es Aspekte, die mich fundamental stören.
Mich stört, dass ich mich oft schlecht gefühlt habe, wenn ich Dinge gekauft habe, die ich zwar schön fand, die aber eindeutig aus zweifelhafter Produktion in Asien entstammte.
Es hat mich gestört, dass ich oft ewig gesucht habe, nach gewissen Stücken, die ich vorzugsweise Second Hand gekauft hätte, doch leider nicht finden konnte.
Oder zumindest nicht in akzeptablem Zustand bzw. bei Kleidungsstücken nicht in der passenden Größe.
Vor allem bei Kinderkleidung findet man im Grunde nie was man sucht und die Qualität bei neuen Artikeln ist oft entweder sehr schlecht, wenn man gezwungen ist auf ein gewisses Budget zu achten. Oder man muss entsprechend viel bezahlen. Zum Teil kosten die Teile, egal wie winzig sie sind, dann ähnliche Preise wie einigermaßen wertige Kleidung für Erwachsene. Nach nur 3-6 Monaten sind die Kleinen dann rausgewachsen und die Sachen können im Grunde nur noch weiter verschenkt werden. Auch wenn es Kleiderbörsen gibt, auf denen man Kleidung verkaufen kann, die Arbeit, die das verursacht, lohnt sich meistens nicht. Die Erlöse sind gering und decken meist kaum mal die Verpackungs- und Versandkosten ab.

Die Herstellung

Vor einigen Jahren habe ich für einen Händler gearbeitet, die selbst entworfene Kleidung in Nepal und Bangladesh herstellen lies und über einen reinen Lagerverkauf Vertrieb.
Der Chef verlangte von den Angestellten den Kunden gegenüber zu behaupten, die Waren würden in Europa hergestellt. Was definitiv nicht stimmte.
Wenn eine Lieferung ankam mussten wir penibel darauf achten, dass jedes Verpackungsmaterial, welches oftmals aus örtlichen Zeitungspapieren bestand, zu vernichten. Da darauf ersichtlich war, wie die Lieferung herkam. Sehr häufig war Gekritzel von kleinen Kindern darauf.
Ich habe keine Beweise, aber ich hatte immer wieder den Eindruck, dass evtl. Kinderarbeit in der Produktion involviert war.
Die Waren wurden in drei riesigen Lagerhallen gelagert. Es waren unvorstellbare Mengen an Kleidungsstücken. Die Lagerung in Deutschland war unglaublich teuer, so auch die Einfuhr von Tonnen an Kleidungsstücken.
Mir hat sich schon damals nicht erschlossen, warum wir irgendwann fanden, dass es sich lohnt, eine komplette Produktion auf einen anderen Kontinent zu verlagern, zu inakzeptablen Bedingungen für die dortigen Arbeiter, für Logistik, Einfuhr und Lagerung dann aber Unsummen zu bezahlen.

Produktion in Europa

Früher war es absoluter Standard, dass in Europa, vornehmlich Belgien, Frankreich, Deutschland etc. Leinen angebaut wurde. In Deutschland gibt es heutzutage so gut wie keine nennenswerte Textilproduktion mehr. Was sehr schade ist, da es mehrere Standorte in Deutschland gab, die für ihre Textilproduktion bekannt und auch wohlhabend wurden.

Baumwolle vs Leinen

Die Priorisierung von Baumwolle hat leider maßgeblich dazu beigetragen, dass weniger Leinen angebaut wurde. Da Baumwolle in Deutschland nicht gut gedeiht, hat man sich beim Anbau auf die urspungsländer der Baumwolle verlassen. Allerdings hat Baumwolle diverse Nachteile im Vergleich zu Flachs.
Baumwolle muss bis heute hauptsächlich händisch gepflückt werden. Für Flachs gibt es inzwischen Maschinen. Baumwolle verbraucht beim Anbau sehr viel mehr Wasser als Flachs. Von der Baumwollplanze können nur die weißen Baumwollblüten verwendet werden. Beim Flachs findet die gesamte Pflanze Verwendung. Auf Baumwolle kann man im Grunde nur Baumwollstoff herstellen. Die Verwendung ist somit sehr begrenzt. Aus Flachs kann man nicht nur Stoffe herstellen sondern zb. auch Papier und Baumaterialien, wie Dämmung. Gleiches gilt für Hanf. Außerdem ist hochwertiger Stoff aus Leinen oder Hanf robuster und langlebiger als Baumwolle.

Die Idee

Als ich vor fünf Jahren Mutter wurde, wollte ich unbedingt Kinderkleidung aus hochwertigen Leinen- und Hanfstoffen herstellen.
Fair produziert in Europa und gänzlich aus Europa. Es war mir unmöglich für meine Business Idee Investoren, Existenzgründungszuschüsse oder Kredite zu bekommen.
Ich hatte einen vernünftigen Businessplan und war voller Motivation, aber jedes Gespräch lief ähnlich ab. „Wir haben so eine ähnliche Idee schon mal unterstützt und die letzte Gründerin hat nach Zeitraum x aufgegeben…“ Komischerweise wurde dabei immer betont, dass es eine Frau war, die gescheitert war. Als ob es ein entscheidender Faktor sei, eine Frau zu sein. Für Investoren und Banken scheinen weibliche Gründerinnen immer noch ein größeres Risiko darzustellen als männliche.
Ich werde so bald wohl keine Kleidung aus Europa anbieten können, da ich den Faktor Investoren für mich damals aufgegeben habe. Aber der Wunsch schöne Produkte aus Europa zu entwickeln und dies bestenfalls nicht nur für einen Lebenszyklus, besteht weiterhin.

Die Umsetzung

Im Februar 2021, nach 6 Monaten Planung, gründete ich schließlich Linen & Quince.
Still und leise, ohne großen Launch, ohne Tamtam. Und ohne nennenswerte Investitionen…
Meine Planung ist bis dato noch nicht aufgegangen. Denn einen Faktor habe ich gewaltig unterschätzt. Mich.
Ich hatte damals einen Vollzeitjob in der Immobilien Branche. Mein wöchentlicher Workload betrug ca 50h. Inzwischen bin ich immer noch in der Immobilienbranche, denn das ist neben Design und Kunst meine andere Leidenschaft, aber ich habe es gaschafft meine wöchentlichen Stunden auf ca. 30 zu reduzieren. Außerdem hatte ich ein noch sehr kleines Kind. Das Kind habe ich immer noch, nur ist es inzwischen nicht mehr ganz so klein und kann auch eher mal noch eine Stunde im Hort betreut werden ohne, dass für sie gleich die Welt untergeht. Im Gegenteil, mit den Freundinnen spielen ist derzeit sowieso meistens toller.
Und dann war da noch die Bürokratie in Deutschland… Zur Pandemie Zeit, hat sich alles unerträglich in die Länge gezogen. Es dauerte fast ein Jahr um überhaupt anfangen zu können tatsächlich zu „arbeiten“ und zumindest theroretisch Geld verdienen zu dürfen. Und dann haben die wenigen Stunden pro Woche, die ich zur Verfügung hatte, nur für due diligence Aufgaben gereicht und hier und da mal eine Kleinigkeit an der Webseite. Eine Covid Erkrankung im Frühjahr 2022 hat mir dann endgültig den Rest gegeben und ich war monatelang chronisch so krank. Aber Aufgeben kam nie für mich in Frage.

Die Zukunft

Ich weiß nicht wohin mein Weg mich genau führt. Erfahrungsgemäß entwickelt sich doch meistens vieles anders als geplant.
Und für mich ist es inzwischen auch wichtiger, meine Gesundheit nicht zu ruinieren. Daher wird es hier sicherlich nur langsam voran gehen, aber dafür mit viel Freude und Dankbarkeit für das erreichte. Übrigens wisst ihr jetzt woher das „Linen“ in meinem Firmennamen stammt… Über „Quince“ reden wir übrigens nächste Woche. 😉

Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende

Alles Liebe

Christina

„Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen.“

Konrad Adenauer

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Über die Autorin

Christina Ernst

Christina Ernst ist Gründerin und Geschäftsführerin von Linen & Quince. Sie ist außerdem Designerin, Autorin und Immobilienexpertin. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen gibt sie nicht nur in unserem Linen & Quince Blog, sondern auch auf ihrem persönlichen Blog, christinaernst.net, weiter, wo sie über Finanzwissen, Unternehmensgründung, Immobilienwissen und Persönlichkeitsentwicklung schreibt. Sie liebt Innenarchitektur, Kunst, Antiquitäten sowie elegante, nachhaltige und hochwertige Mode.

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